MARIENMONAT MAI

Marienmonat Mai

Das Kirchenjahr kennt eine große Zahl von Marienfesten, den Marienmonat Mai und den Rosenkranzmonat Oktober.

Grundlage aller Marienverehrung ist Marias gläubiges Vertrauen und ihre tiefe Beziehung zu Gott, aus der heraus sie ihr Leben Gott geschenkt hat (Lukas 1,38).

Darum wurde Maria auch zur »Mutter« aller Glaubenden und zum Urbild der Kirche. Aber warum?

Schon seit dem 2. Jahrhundert findet man diesen Gedanken und ab dem 5. Jahrhundert wird Maria durch eigene Gedenktage verehrt.


Wie können wir diese Marienverehrung heute verstehen und leben?

Was hat es damit auf sich, dass wir den Mai als Marienmonat bezeichnen?

Wir kennen das auch. Im Laufe unseres Lebens haben sich Tage in unser Herz geprägt, weil wir etwas Besonderes erlebt haben. Unser Geburtstag, unser Tauftag, der 1. Schultag, der Tag, als wir unsere Partnerin unsern Partner kennengelernt haben, der Hochzeitstag, ein besonderer Urlaubstag, weil wir überwältigt waren. Die Liste kannst Du für Dich selbst weiterschreiben.


Bei den Marienfesten ist das ein bisschen ähnlich: Ereignisse, durch die Gott seine Geschichte mit uns Menschen geprägt hat. Da geht es ganz konkret um das Leben einer Person - Maria, die vor mehr als 2000 Jahren gelebt hat. Und so feiert die Kirche über das ganze (Kirchen-) Jahr verteilt, verschiedene Feste und Gedenktage, an denen wir uns an Gottes Wirken im Leben Marias erinnern.

Seit dem Mittelalter sind ganze Gottesdienstformen – die sogenannten Maiandachten bekannt.

Der Mai wurde zum Marienmonat. Im Mai steht die Natur in voller Frühlingsblüte. Das Leben blüht auf, wir spüren es oft gar körperlich, wenn die Sonnenstrahlen uns wach und lebendig machen.


Die Gottesmutter Maria wird in der christlichen Spiritualität als Sinnbild für die lebensbejahende Kraft des Frühlings und sein hervorbringendes Leben verstanden. Maria steht am Beginn des Heilswerkes Gottes und symbolisiert so den „Frühling des Heils“. Heilswerk Gottes, was für ein Wort und Gedanke? Gott hatte mit seinem geliebten Volk, mit uns Menschen, etwas vor, als er sah, dass sie wieder einmal völlig in die Irre liefen. Gott will, dass es uns Menschen – dass es allen Menschen gut geht. Ja, dass wir heil-froh sind. Die Fülle des Lebens, des Glücks, des wirklichen heil-Seins, können wir uns in dieser Welt nicht selbst machen. All zu oft ist das menschliche Leben von Brüchen, und Misstrauen, Gewalt und Hass im Kleinen und Großen geprägt ist. Seit Menschengedenken schon ergeht die Verheißung dieses Heils immer wieder an uns Menschen. Propheten haben es immer wieder angekündigt. Doch vor mehr als 2000 Jahren ereignete sich etwas anderes, als eine Stimme in der Wolke oder ein brennender Dornbusch. Gott sah, dass er selbst im Menschen präsent werden musste. Gott wollte Mensch werden, einer von uns, damit Mensch vielleicht endlich kapiert, was Gott ist.


An dieser Schwelle seines Heils-werkes steht Maria. Mit ihr kam neues Leben in Fülle – pures Frühlingsglück – in diese Welt. Genau daran denken wir im Marienmonat Mai. Darum beten Menschen, wenn sie im Mai besonders zu Maria beten und ihrer gedenken.

Eine besondere Bedeutung hat im Monat Maid darum auch der Rosenkranz. Im Rosenkranzgebet wird Maria um Hilfe angerufen. Sie wird nicht selbst angebetet, dies steht nur Gott zu. Wohl aber wird sie als Weg zu Jesus Christus gesehen. Papst Paul VI. hat es mal ganz passend gesagt:

„Maria ist immer die Straße, die zu Jesus Christus führt. Jede Begegnung mit ihr wird notwendig zu einer Begegnung mit Christus.“