MARIA 

JUNGFRAU UND GOTTESMUTTER 

MARIA

Maria, die Mutter Jesu ist die bekanneste. Sie war die jungfräuliche Verlobte von Josef, der aus dem königlichen Haus Davids und von den Patriarchen abstammte. Ihre eigene Herkunft wird in den vier kanoni­schen Evangelien nicht genannt; nach dem apo­kryphen Protoevangelium des Jakobus waren Joachim und Anna ihre Eltern.

Vom Erzengel Gabriel erfuhr Maria, sie werde vom Heiligen Geist ein Kind empfangen, das Jesus heißen solle. Bei einem Besuch im Haus ihrer Kusine Elisabet, die mit dem zukünftigen Johannes dem Täufer schwanger war, stimmte Maria einen Lobgesang Gottes, das Magnifikat, an.

Als Josef wegen einer allgemeinen Eintragung in Steuerlisten nach Betlehem ziehen musste, ging Maria mit ihm und brachte dort in einem Stall Jesus zur Welt, da sie in der Herberge keinen Platz gefunden hatten. Von Betlehem aus floh Josef, von einem Engel gewarnt, mit seiner Familie nach Ägypten, um so dem Mordplan von Herodes dem Großen zu entkommen. Sie blieben dort bis zu dessen Tod und kehrten dann nach Nazaret in Galiläa zurück, wo Josef einige Jahre später starb.

Maria war zwar bei der Hochzeit in Kana in Galiläa anwesend, wird dann aber bis zu den letzten Tagen des Lebens Jesu nicht mehr er­wähnt. Sie folgte ihrem Sohn nach Jerusalem, stand bei der Kreuzigung unter dem Kreuz und entdeckte, zusammen mit Maria aus Magdala und anderen Frauen, am Abend des Sabbat das leere Grab.

Vom Kreuz herab beauftragte Jesus den "Jünger, den er liebte" (Johannes), für Maria zu sorgen. Dieser nahm sich ihrer an, und bei der Himmelfahrt Jesu war sie unter den Aposteln. Von ihrem Tod und der angeblich leib­lichen Aufnahme in den Himmel wird in der Bibel nichts erwähnt. Der Überlieferung nach starb sie wie Johannes in Ephesus, wo ihr Haus noch heute besichtigt werden kann.