SH St. Angela -

Patronatsfest

Heilige Angela Merici


Patronin: Hl. Angela | Patronatsfest: 27. Januar

Am 1. November 2008, ist das Seniorenhaus St. Angela in Bornheim-Hersel entstanden. Sehr gern sitzen unsere Bewohner und ihre Gäste unter den Sonnenschirmen auf der Terrasse vor dem Hausrestaurant oder auf der großen Terrasse in der obersten Etage und genießen den traumhaften Blick auf den Rhein. Das dahin fließende Wasser lädt ein zum Schauen und zum Träumen und lässt zur Ruhe kommen. Jetzt im Herbst leuchtet das Gelb der Pappeln auf der dem Haus gegenüber liegenden Insel Herseler Werth, einem Vogelschutzgebiet. Die Bäume spiegeln sich in dem ruhigeren Wasser zwischen der Insel und dem von Yachten gesäumten Ufer unterhalb des Seniorenhauses. Die schon lichter gewordenen Bäume der Insel geben den Blick frei auf die zahlreichen Schiffe, die in dichter Folge rheinauf- und rheinabwärts fahren. Ihr fernes Tuckern vertieft die Ruhe eher, als dass es sie stört. Der Blick kann weit schweifen bis zur Siegmündung und sogar bis zum Siebengebirge, das den Horizont begrenzt.

Die ruhige, freundlich-heitere Atmosphäre der Landschaft ist auch im Inneren des Seniorenhauses zu spüren. Alte Möbel und alte Glaskunst - teilweise fragmentarisch und mit deutlichen Spuren einer langen Geschichte - verbinden sich mit Werken moderner Kunst und mit der zweckdienlichen Ausstattung zu einem einladenden und harmonischen Ganzen.

Es ist sicher nicht von ungefähr, dass dieses Haus in dieser Umgebung unter dem Patronat der hl. Angela Merici steht. Im Jahre 2006 hat Moede Jansen eine Bleistiftzeichnung von Angela nach deren Totenmaske gestaltet. Uns blickt eine durch das Leben gereifte, mütterliche, ungemein freundliche, innerliche Frau an, deren wache, lebendige Augen von Entschlusskraft, Offenheit, Mut und Interesse am Betrachter zeugen. Angelas Strahlkraft prägt den Geist des Seniorenhauses und verbindet es mit der langen Tradition der gegenüber liegenden Ursulinenschule, die sich ebenfalls dem Geist der hl. Angela verpflichtet weiß.

Das Leben der Hl. Angela Merici

Lange vor UN-Entwicklungsplänen und internationalen Konferenzen setzte sich Angela Merici (1474-1540) für ein Projekt ein, welches bis heute von vielen unterschätzt wird: (Mädchen-) Bildung. Angela wuchs auf einem Bauernhaus am Gardasee auf. Ihr Vater besaß das Brescianer Bürgerrecht und ihre Mutter entstammte einer angesehenen Familie aus Salò. Nach dem frühen Tod ihrer Eltern kam Angela mit ihrer Schwester zu einem Onkel, wo sie das luxuriöse Leben der Oberschicht kennenlernte. Als ihre Schwester überraschend starb, trat Angela in den dritten Orden der Franziskaner ein und widmete sich nun der Kindererziehung. Mit etwa 20 Jahren kehrte sie in das ererbte Elternhaus zurück und gründete mit einigen Freundinnen die erste Schule in ihrer Heimatregion. 1524 brach Angela zu einer großen Pilgerreise auf: Ihr Weg führte über Venedig, Jerusalem und Rom. Mehrfach wurde die charismatische Lehrerin unterwegs zum Bleiben aufgefordert, doch Angela schlug selbst Papst Clemens VII. diese Bitte ab. Sie sah ihre Berufung in Brescia. Am 25. November 1535 gründete die bereits hochbetagte Angela eine neuartige Frauengemeinschaft, die sie nach einer anderen berühmten Pilgerin benannte: Gemeinschaft der heiligen Ursula. Die Ursulinen lebten nach den evangelischen Räten und widmeten sich ganz dem Dienst am Nächsten – allerdings ohne Habit, Gelübde und Klausur. Angela starb am 27. Januar 1540; kurz darauf wandelten sich die Ursulinen in eine Ordensgemeinschaft. Bald hatte der Orden mehr als 300 Niederlassungen, wobei jede Neugründung eine Mädchenschule, ein Internat und eine kostenlose Elementarschule unterhielt. Bis heute sind die Ursulinen der weltweit größte Frauenorden, der sich der Bildung widmet.