SH St. Anna -

Patronatsfest

Heilige Anna


Patronin: Hl. Anna | Patronatsfest: 26. Juli

Die hl. Anna ist die Großmutter  Jesu Christi. In der Hl. Schrift finden wir kein Wort von ihr oder über sie, auch nichts über ihren Mann, den hl. Joachim, über die Umstände ihres Lebens oder die Geburt ihrer Tochter Maria.

Mit der Entwicklung der Marienverehrung in den ersten Jahrhunderten des Christentums entstand aber das naturgemäße Bedürfnis eben auch etwas zu wissen oder zu erfahren über die Herkunft, Kindheit und Jugend der so einzigartig begnadeten Mutter­gottes.

Das Patronat der Mutter Anna ist in verschiedener Weise in den Einrichtungen der Stiftung der Cellitinnen lebendig. Das St. Anna Seniorenhaus in Köln-Lindenthal verdankt seine Gründung im Jahre 1888 der großherzigen Stiftung der wohlhabenden Witwe Anna Jansen. 18000 Mark hatte sie dem Lindenthaler Pfarrer Titz zum Ankauf eines Hauses an der Wilhelmstraße (heute: Herder­straße) übergeben, in dem von Ordensschwestern alte, alleinstehende Frauen versorgt werden sollten. Das Haus erhielt dann sehr wahrscheinlich seine Bezeichnung nach der Namenspatronin der Stifterin.

Geistlicher Mittelpunkt der Stadt Düren ist die architektonisch bedeutsame St. Anna-Kirche, die nach der Planung von Rudolf Schwarz Anfang der 1950er Jahre anstelle des durch den Bombenkrieg total zerstörten, spätmittelalterlichen Vorgängerbaus errichtet wurde. 

Dort wird das „Annahaupt“ verehrt, ein Stück menschlicher Hirnschale, das in eine kostbare Silberbüste eingefügt ist, die wiederum in einem Schrein aufbewahrt wird.  

Im Laufe der Zeit entwickelte sich ein großes, neuntägiges Volksfest, die Anna­kirmes, die stets am Samstag nach dem 26. Juli, dem Gedenktag der Heiligen Anna beginnt.  Zugleich findet die St. Annaoktav statt. Nach den täglichen Gottesdiensten in der Anna-Kirche und bei jedem Stundenschlag wird die Reliquienbüste den Gläubigen zur Verehrung gereicht. Auch an Menschen, die nur mit großer Mühe oder gar nicht mehr kommen können, wird gedacht. Mit einer blumengeschmückten Tragevorrichtung tragen Pfarrangehörige das Anna-Haupt während der Oktav in verschiedene Senioren­häuser im Nahbereich. Dazu gehören auch die Cellitinnenhäuser St. Gertrud und St. Ritastift.

Das alte Mutterhaus der Dürener Cellitinnen zur hl. Gertrud stand bis zum Kriegsverlust 1944 in der Pletzergasse, ganz in der Nähe der Anna-Kirche. Ausdruck dieser langen Verbunden­heit mit der Dürener Tradition ist sicher eine etwa 40 cm hohe, hölzerne Büste, die sich im Besitz der Cellitinnen im Niederauer Mutterhaus befindet. Diese zeigt ihrer Gestaltung nach typische Merkmale einer Mutter-Anna-Darstellung. Auf einem beigefügten Papierstreifen ist dokumentiert, dass die Büste Reliquien der heiligen Mutter Anna und anderer Heiliger enthalte.

Auch das Seniorenhaus Burg Ranzow steht in einer besonderen Verbindung zur hl. Anna, liegt es doch in unmittelbarer Nähe zur Pfarrkirche St. Anna in Materborn. Der heutige zur Stadt Kleve gehörende Ort gilt mit der alten St.Anna-Kapelle an der Dorfstraße als ältester Verehrungsort der Heiligen im Bistum Münster. Die Kapelle ist ca. 1480 erbaut worden.