Tischgebete

Wir sind als Gemeinschaft versorgt: Das Tischgebet als Moment der dankbaren Verbundenheit

Es ist nur ein kurzer Moment, ehe sich alle aufs Essen stürzen: der kurze Dank für das Essen und den Geber der Gaben.

Hinter dem Tischsegen steckt auch die Erkenntnis, dass genug für uns da ist. Dass es reicht, selbst, wenn es mal wenig ist. Das Tischgebet hinterfragt als ein Ritual der Bescheidenheit und der Demut das Lebensgefühl, was wir wirklich zum Leben brauchen – in einer konsumorientierten Gesellschaft, in der uns „mehr“ als besser verkauft wird. Vielleicht ist „Genug“ aber auch einfach mal genug?

Das Tischgebet ist auch ein Moment des Mitgefühls. Der Blick geht auch hin zu denen, die weniger oder gar nicht zu essen haben. Sie sind auf besondere Weise in unser Tischgebet eingeschlossen. 

O GOTT...

O Gott, von dem wir alles haben, wir danken dir für diese Gaben. Du speisest uns, weil Du uns liebst. O segne auch, was Du uns gibst. Amen. 

(GL 16,8)

ALLER AUGEN WARTEN AUF DICH...

Aller Augen warten auf dich, o Herr; du gibst uns Speise zur rechten Zeit. Du öffnest deine Hand und erfüllst alles, was lebt, mit Segen. 

(GL 16,1)

DIR SEI, O GOTT...

Dir sei, o Gott, für Speis und Trank, für alles Gute Lob und Dank. Du gabst, du willst auch künftig geben. Dich preise unser ganzes Leben. Amen. (GL 17,4)

KOMM, HERR JESUS...

Komm, Herr Jesus, sei du unser Gast und segne, was du uns bescheret hast. Amen 

MENSCH SEIN UND INNEHALTEN

Guter Gott, bevor wir essen und trinken, will ich Mensch sein und innehalten. Ich will verstehen, was ich tue, sehen, was ich esse, erkennen, wem ich es zu verdanken habe.

Öffne mich für dieses Mahl, für die Gaben auf dem Tisch, für die Erde, die uns nährt.

Gib mir Augen und Ohren für alle, die mit mir am Tisch sitzen.

Segne alle, denen ich dieses Mahl verdanke, den Bauern, dem Müller und dem Bäcker, den Lastwagenfahrern, den Verkäuferinnen, allen, die kochen und den Tisch decken.

Erfülle alles, was wir essen, mit deinem Leben. Lass uns dich erkennen, du guter Gott. 

(unbekannt)