MARIENFESTE

Marienfeste

An den Marienfesten steht ein besonderes Ereignis des Lebens Mariens im Vordergrund. Auch Marienerscheinungen oder Ereignisse im Zusammenhang mit besonderer Anrufung Mariens geben Anlass zum Marienfest.

Es gibt zahlreiche Marienfeste. Einige besitzen den Status eines Hochfestes, also wichtige Feiertage im Leben der Kirche. Manche andere sind weniger bekannt und werden nur regional gefeiert. Wenige werden auch in der evangelischen Kirche begangen.

Im Folgenden sind die Marienfeste nach Datum aufgelistet:


1. Hochfest der Gottesmutter Maria (1.1.)
2. Mariä Lichtmess (2.2.)
3. Unsere Liebe Frau in Lourdes (11.2.)
4. Mariä Verkündigung (25.3.)
5. Marienmonat (Mai)
6. Unsere Liebe Frau in Fatima (13.5.)
7. Maria, Mutter der Kirche (Pfingstmontag)
8. Unbeflecktes Herz Mariä (3. Sa. nach Pfingsten)
9. Mariä Heimsuchung (2.7.)

10. Unsere Liebe Frau vom Berge Karmel (16.7.)
11. Unsere Liebe Frau vom Schnee (5.8.)
12. Mariä Himmelfahrt (15.8.)
13. Maria Königin (22.8.)
14. Mariä Geburt (8.9.)
15. Mariä Namen (12.9.)
16. Schmerzhafte Mutter Gottes (15.9.)
17. Rosenkranzmonat (Oktober)
18. Rosenkranzfest (7.10.)

19. Mariä Darstellung (21.11)
20. Mariä Empfängnis (8.12.)
21. Unsere Liebe Frau von Loreto (10.12.)
22. Mariensamstage


 

Im Folgenden sind die Marienfeste nach ihrer Reihenfolge im Kirchenjahr aufgeführt:


HOCHFEST DER GOTTESMUTTER MARIA (1. JANUAR)

An Neujahr feiert die Kirche nicht das neue Kalenderjahr mit all den guten Vorsätzen, die man sich vornimmt, sondern feiert die Gottesmutter Maria. Mit Maria durch die Pforte ins Neue Jahr gehen hat eine schöne Bedeutung: Maria, die selbst zur Pforte wurde, um Gott zur Welt zu bringen nimmt uns mit in dieses neue Jahr.

 

MARIÄ LICHTMESS (2. FEBRUAR)

Das Fest Darstellung des Herrn, was wir am 2. Februar feiern hieß früher im Volksmund Mariä Lichtmess. Heute ist es keine Marienfest  mehr, sondern ein Christusfest. Auch in der Evangelisch-lutherischen Kirche feiert man dies als Herrenfest mit marianischem Aspekt. Noch heute werden am 2. Februar, an dem Maria und Josef Jesus im Tempel Gott schenken, die Kerzen geweiht, die in den Kirchen benutzt werden. Ein Gottesdienst oft mit vielen brennenden Kerzen. 

 

UNSERE LIEBE FRAU IN LOURDES (11. FEBRUAR)

In der Grotte von Massabielle bei Lourdes in Frankreich erschien Maria zwischen dem 11. Februar und dem 16. Juli 1858 achtzehnmal dem Mädchen Bernadette Soubirous. Dabei gab sie sich als "Unbefleckte Empfängnis" zu erkennen.

Dieses Fest, das heute nur noch als nichtgebotener Gedenktag Unserer Lieben Frau in Lourdes  begangen wird, wurde von Papst Pius X. am 11. Februar eingeführt, in Erinnerung an die Erscheinungen der Gottesmutter Maria.

 

MARIÄ VERKÜNDIGUNG (25. MÄRZ)

Mariä Verkündigung ist ebenso kein Marienfest mehr, sondern ein Christusfest. Im Zentrum steht die Verkündigung des Engels an Maria, dass sie den Christus zur Welt bringe wird. Auch in den Evangelisch-lutherische Kirchen wird es als Herrenfest mit marianischem Aspekt begangen.

 

Der Monat Mai ist speziell der Verehrung der Gottesmutter Maria gewidmet. (siehe MAIANDACHTEN)

 

UNSERE LIEBE FRAU IN FÁTIMA (13. MAI)

Am 13. Mai wird als nichtgebotener Gedenktag an den Tag erinnert, der den Anfang von insgesamt sechs Marienerscheinungen in Fátima bildet: Am 13. Mai 1917 erschien den drei Hirtenkindern Lúcia dos Santos und den Geschwistern Jacinta und Francisco Marto auf einem Feld die Jungfrau Maria mit der Ankündigung, dass die Kinder sie ab sofort an jedem 13. des Monats an diesem Ort treffen sollten. Da die Öffentlichkeit davon Wind bekam, erlebte in den folgenden Monaten eine wachsende Zahl an Augenzeugen die Marienerscheinungen mit, die am 13. Oktober 1917 in einem Sonnenwunder vor mindestens 30.000 Menschen gipfelte. Bei der dritten Erscheinung am 13. Juli wurden den Kindern die drei Geheimnisse von Fátima überliefert.

Am 13. Mai 1930 wurden die Erscheinungen vom Bischof von Leiria für glaubwürdig erklärt und die öffentliche Verehrung Unserer Lieben Frau von Fátima an diesem Ort gestattet, der seitdem ein beliebter Wallfahrtsort ist. Am 13. Mai 2017 wurden Jacinta und Francisco Marto von Papst Franziskus heiliggesprochen.

 

MARIA, MUTTER DER KIRCHE (PFINGSTMONTAG)

Ein vergleichsweise junger Marientag ist der weltweit geltende gebotene Gedenktag Maria, Mutter der Kirche, der am Pfingstmontag begangen wird. Papst Franziskus nahm den Gedenktag am 11. Februar 2018 (Gedenktag Unserer Lieben Frau von Lourdes) in den Römischen Generalkalender auf mit dem Gedanken, dass es sich um ein pfingstliches Geheimnis handelt: Maria war inmitten der Kirche zugegen, als die Apostel und Jünger den Heiligen Geist empfingen. Sie hat sozusagen als betendes und mütterliches Herz der Kirche den Heiligen Geist herabgerufen auf uns alle und tut dies auch weiterhin vom Himmel her. Dies betone die geistliche Mutterschaft Mariens: „Die Verbindung zwischen der Lebenskraft der Kirche zu Pfingsten und der mütterlichen Sorge Mariens für die Kirche tritt dadurch offen zutage.“ (Papst Franziskus).

 

UNBEFLECKTES HERZ MARIÄ (3. SAMSTAG NACH PFINGSTEN)

Die Verehrung des Herzens der Gottesmutter Maria ist ein gebotener Gedenktag in der katholischen Kirche, der seit der Kalenderreform am Tag nach dem Hochfest des Heiligsten Herzens Jesu gefeiert wird.

 

MARIÄ HEIMSUCHUNG (2. JULI)

Das Fest Mariä Heimsuchung erinnert an den Besuch Mariens bei ihrer Cousine Elisabeth (Lk 1,39–56): Die schwangere Maria macht sich auf den Weg, um ihre Verwandte Elisabeth zu besuchen (Heimsuchung) und die Freude über die bevorstehende Geburt mit ihr zu teilen. Elisabeth ist selbst im sechsten Monat mit Johannes dem Täufer schwanger. Sie grüßt Maria mit den Worten: „Gesegnet bist du unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?“ Die Antwort Marias darauf ist ihr bekanntes Loblied (Magnificat, Lk 1,46–55).

 

UNSERE LIEBE FRAU AUF DEM BERGE KARMEL (16. JULI)

Der Gedenktag Unserer Lieben Frau auf dem Berge Karmel war ursprünglich ein Ordensfest der Karmeliter, die ihren Ursprung auf eine auf dem Berge Karmel in Palästina lebende Einsiedlergruppe zurückführen.


UNSERE LIEBE FRAU VOM SCHNEE (5. AUGUST)

Der gebotene Gedenktag Unserer Lieben Frau vom Schnee (Sancta Maria ad Nives, auch Maria Schnee, Maria im Schnee) ist ein volkstümlicher Name für das Weihefest der Patriarchalbasilika Santa Maria Maggiore in Rom (5. August 432). Der Name Unsere Liebe Frau vom Schnee geht auf eine Erscheinung zurück, die der römische Patrizier Johannes und seine Frau in der Nacht zum 5 August 385 hatten. Dort erschien Ihnen die Gottesmutter, die versprach, dass ihr Wunsch nach einem Sohn in Erfüllung ginge, wenn ihr zu Ehren eine Kirche an der Stelle errichtet werde, wo am nächsten Morgen Schnee liege. 

MARIÄ AUFNAHME IN DEN HIMMEL (MARIÄ HIMMELFAHRT, 15. AUGUST)

Das Hochfest Mariä Himmelfahrt ist das bedeutendste der katholischen Marienfeste und -tage. Manche evangelischen Kirchen feiern den 15. August als Todestag und damit Gedenktag der Maria, der offiziell in den Heiligenkalendern geführt wird. Der Gedanke einer leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel ist jedoch mit der evangelischen Theologie nicht vereinbar.


MARIA KÖNIGIN (22. AUGUST)

Das Fest Maria Königin gilt als gebotener Gedenktag, am 22. August, dem ehemaligen Oktavtag von Mariä Himmelfahrt: „Durch ihre Aufnahme bei Gott ist Maria die Königin des Himmels und der Erde“.

MARIÄ GEBURT (8. SEPTEMBER)

Das Fest Mariä Geburt steht in einem chronologischen Zusammenhang mit dem Fest Empfängnis der heiligen Anna (das im Osten seit dem 5. Jahrhundert am 9. Dezember begangen wird) und dem Hochfest Mariä Empfängnis am 8. Dezember. Vermutlich geht es auf das Weihefest der Kirche der heiligen Anna in Jerusalem im 5. Jahrhundert zurück. An dieser Stelle soll das Geburtshaus Marias gestanden haben. In Rom ist das Fest erst aus dem 7. Jahrhundert bezeugt. 

 

MARIÄ NAMEN (12. SEPTEMBER)

Im 16. Jahrhundert in Spanien entstanden, wurde das Fest zur Erinnerung an den Sieg über die Türken bei Wien im Jahre 1683 durch Papst lnnozenz IX. auf die ganze Kirche ausgedehnt. 

 

GEDÄCHTNIS DER SCHMERZEN MARIENS (SCHMERZHAFTE MUTTER GOTTES, 15. SEPTEMBER)

Ein Fest zum Gedächtnis der Schmerzen Mariens (Schmerzensreiche Mutter, Mater dolorosa) entstand im Mittelalter auf dem Hintergrund der zunehmenden Marienverehrung. Früher nannte man es auch Fest der sieben Schmerzen Mariens. Es gibt auch zahlreiche musikalische Werke, welche die sieben Schmerzen Mariens vertonen. 

ROSENKRANZMONAT (OKTOBER)

Wie der Monat Mai ist der Oktober besonders der Verehrung der Gottesmutter Maria geweiht. Er ist im Besonderen dem Rosenkranzgebet gewidmet und wird mit gemeinsamem und privatem Rosenkranzbeten begangen; das bedeutet, dass in dieser Zeit in den Gemeinden täglich der Rosenkranz gebetet wurde und an manchen Orten immer noch gebetet wird. 

UNSERE LIEBE FRAU VOM ROSENKRANZ (ROSENKRANZFEST, 7. OKTOBER)

Der katholische gebotene Gedenktag Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz hat einen kriegerischen Ursprung: Papst Pius V. besiegte am 7. Oktober 1571 bei Lepanto zusammen mit Spanien und Venedig die türkische Flotte. Diesen Sieg glaubte man dem Rosenkranzgebet zu verdanken. Daraufhin ordnete Papst Pius V. das Fest zum ersten Jahrestag seines Sieges an. Ein weiterer Sieg über die Türken im Jahr 1716 bei Peterwardein führt dazu, dass sich das Fest in der ganzen römisch-katholischen Kirche ausbreitete.

 

UNSERE LIEBE FRAU IN JERUSALEM (MARIÄ DARSTELLUNG, 21. NOVEMBER)

Die Ostkirche feiert an diesem Tag den Tempelgang der Gottesmutter (Darstellung Marias im Tempel). Der Name geht auf ein apokryphes Evangelium zurück, nach dem die dreijährige Maria in den Tempel gebracht und von den Tempeljungfrauen erzogen wird. Im Osten wird ein solches Fest schon im 8. Jahrhundert begangen. Die ganze Kirche feiert es seit 1585.

 

MARIÄ EMPFÄNGNIS - HOCHFEST DER OHNE ERBSÜNDE EMPFANGENEN JUNGFRAU UND GOTTESMUTTER MARIA (8. DEZEMBER)

Das Fest Mariä Empfängnis heißt auch Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria. Es geht auf das Dogma zurück das Papst Pius IX. am 8. Dezember 1854 verkündet hat: „Die Lehre, dass die seligste Jungfrau Maria im ersten Augenblick ihrer Empfängnis durch einzigartiges Gnadengeschenk und Vorrecht des allmächtigen Gottes im Hinblick auf die Verdienste Christi Jesu, des Erlösers des Menschengeschlechtes, von jedem Fehl der Erbsünde rein bewahrt blieb, ist von Gott geoffenbart und deshalb von allen Gläubigen fest und standhaft zu glauben.“

Die „Unbefleckte Empfängnis“ den Zeitpunkt, als Maria im Leib ihrer Mutter Anna entstand (genau 9 Monate vor dem Fest Mariä Geburt am 8. September). Das Wort „unbefleckt“ (= rein oder makellos) bedeutet, dass Maria vom Anfang ihrer Existenz an frei von der Erbsünde war. Mit der Erbsünde ist keine persönliche Sündentat gemeint; hier kommt eher der eigentliche Sinn des Wortes „Sünde“ (Trennung oder Entfernung von Gott) zum Ausdruck: Die Erbsünde ist der Verlust der besonderen Freundschaft mit Gott. Maria ist jedoch „unbefleckt“ von der Erbsünde, da sie Gott als die von ihm Auserwählte besonders nahesteht: Mit der Geburt Jesu bringt Maria der Welt den, der Gottes Antwort auf die Trennung zwischen Gott und Menschen ist und die Freundschaft zwischen ihnen neu aufbauen wird.

 

UNSERE LIEBE FRAU VON LORETO (10. DEZEMBER)

Der nichtgebotene Gedenktag Unserer Lieben Frau von Loreto wurde am 07.10.2019 (Rosenkranzfest) eingeführt und erinnert an das Heiligtum des Hauses von Nazaret (Loreto-Heiligtum): In der Wallfahrtsbasilika des italienischen Ortes Loreto befindet sich der Legende nach Marias Geburtshaus, nachdem Engel es im Jahr 1295 von Nazareth nach Loreto getragen hatten. 

 

MARIENSAMSTAGE

Generell sind die Samstage besonders der Muttergottes „geweiht“.