SH Christinenstift

Patronatsfest

Heilige Christina von Stommeln


Patronin: Hl. Christina von Stommeln | Patronatsfest: 6. November

Das Christinenstift, benannt nach der seligen Christina von Stommeln, liegt unterhalb der Nideggener Burg am Rande der malerischen Altstadt. Die Grab- und Verehrungsstätte dieser mittelalterlichen Mystikerin befand sich ab 1342 über zwei Jahrhunderte an dieser Stelle, in der Kirche des von Graf Wilhelm V. von Jülich errichteten Kollegiatstiftes. Die Reliquien gelangten wahrscheinlich im Jahr 1592 nach Jülich, wo sie bis heute in der Propsteikirche St. Maria Himmelfahrt aufbewahrt werden. Anstelle des Mitte des 16. Jahrhunderts zerstörten Nideggener Stiftes entstand seit 1651/54 ein Kloster der Franziskaner-Minoriten.

Die Dürener Cellitinnen zur hl. Gertrud kamen im Jahre 1913 in die alte Herzogsstadt. Im Altwerk, vor dem historischen Dürener Tor, wurden in der Niederlassung ‚Herz-Jesu-Kloster’ die Tätigkeiten ambulante Krankenpflege, Kindergarten, Altenheim, Handarbeitsschule und Erholungsheim aufgenommen. Im November 1944 musste das durch Bombentreffer völlig zerstörte Kloster aufgegeben werden und man verzichtete auf den Wiederaufbau. Das Christinenstift übernahm nun alle Aufgabenbereiche. Seinen Ursprungsbau, das ehemalige Kloster der Franziskaner-Minoriten vor dem Brandenberger Tor, konnten die Cellitinnen 1918 ankaufen. Nach dem Erwerb eines benachbarten Grundstücks kam es 1927 zur Eröffnung an dem Ort der über zwei Jahrhunderte die Grab- und Verehrungsstätte der seligen Christina von Stommeln gewesen war. Nach Behebung der Kriegsschäden bis 1948, entstanden Anfang der 1960er Jahre Erholungs- und Altenheim sowie der Kindergarten neu.

Das Christinenstift, seit 1998 in der Trägerschaft der Kölner Senioren­haus GmbH der Cellitinnen zur hl. Maria, besteht heute aus mehreren Gebäudeteilen, die von einer sehr schönen Gartenanlage umgeben sind. Ein architektonisch sehr ansprechender Neubau wurde 1994 errichtet. Gartenseits angeschlossen ist das 2004 in Betrieb genommene Hausrestaurant mit seiner schwungvollen Glasfassade. 

Das Leben der Hl. Christina von Stommeln

Christina von Stommeln, 1242 in der Nähe von Köln geboren, hatte mit 11 Jahren die erste Vision Christi, dessen Leiden sie in der Folge immer wieder miterlebte. Die Wundmale, die sie an Haupt, Händen und Füßen bis zu ihrem Tod am 6.November 1312 im Alter von 70 Jahren trug, sind mehrfach historisch bezeugt. Die Mystikerin lebte als Begine, als Mitglied einer religiösen Vereinigung nicht verheirateter Frauen und Witwen, die um 1200 in den Niederlanden entstanden war und sich Werken der Nächstenliebe, frommen Ãœbungen und dem Unterricht widmete). (Die zu der spätmittelalterlichen Reformbewegung gehörenden Laienschwestern wurden im Spätmittelalter von der Inquisition als "Häretikerinnen" verfolgt und 1311 als "antiklerikale Laienbewegung", verboten, weil sie gegen die kirchliche Hierarchie auftraten.).