SH St. Gertrud

Patronatsfest

Heilige Gertrud


Patronin: Hl. Gertrud | Patronatsfest: 17. März

Im Zentrum von Düren steht das Cellitinnen-Seniorenhaus St. Gertrud für die bald 500jährige Tradition der gleichnamigen Ordensgemeinschaft in der Stadt an der Rur.

Denn im Jahre 1521 waren sechs Schwestern aus zwei der in Köln bestehenden Cellitinnen­klöster nach Düren berufen worden, um sich der dort dringend benötigten Pflege von Pestkranken anzunehmen. Die Ordensfrauen sollten dauerhaft in Düren bleiben, bald ist ihre Namensgebung „zur heiligen Gertrud“ bezeugt. Auch die zum Kloster bzw. zum späteren Mutterhaus in der Pletzergasse gehörende Kapelle war dieser Patronin geweiht. Im Zweiten Weltkrieg wurden die Gebäude durch den massiven Luftangriff vom 16. November 1944 völlig zerstört, 53 Menschen, darunter 26 Ordenschwestern, kamen dort durch die Bombentreffer um. Das Marienkloster in Niederau erhielt auf Dauer die Funktion des Mutterhauses, da die Cellitinnen auf einen Wiederaufbau in der Dürener Innenstadt verzichteten. Seit 2005 hat dort aber mit der Neueröffnung des Cellitinnen-Seniorenhauses der Name und das Gedenken an St. Gertrud wieder seinen festen Ort.

Das Namensfest der Heiligen am 17. März war wie kaum ein anderes mit den in diesen Kalendertagen einsetzenden Arbeiten in der Landwirtschaft verbunden. Zahlreiche Bauernregeln enthalten die entsprechenden Merksätze wie z. B.: „Gertrud mit der Maus (letztere ist eines ihrer Hauptattribute, wovon noch die Rede sein wird) treibt die Spinnerinnen raus“, d.h. die Zeit der Arbeiten im Inneren der Häuser während des Winters ist nun vorbei. Oder sehr praktisch: „An St. Gertrud ist es gut, wenn in die Erd man Bohnen tut.“ Nicht von ungefähr ist Gertrud so auch die Beschützerin der Feld- und Gartenfrüchte und Patronin der Gärtner. All das hat jedenfalls mit ihrem Sterbetag an einem 17. März zu tun, der nach unserer Tradition in der Verehrung von Heiligen gleichsam ihr „Geburtstag für den Himmel“ ist. Der historischen Gertrud von Nivelles kommt man aber näher, wenn man beachtet, dass man nach ihrem Tod im 7. Jahrhundert über das ganze Mittelalter hinweg vor allem Spitäler unter ihr Patronat stellte, sie besonders verehrt wurde als Schutzheilige der Armen und Kranken, der Reisenden zu Land und zu Wasser, bei Seuchen und als Helferin im Sterben und als Seelengeleiterin in Jenseits angerufen wurde.

Gertrud (Gertraud), eine Tochter des einflussreichen fränkischen Hausmeiers Pippins des Älteren, lehnte eine glänzende Heirat ab und trat in das von ihrer Mutter Ida gestiftete Kloster Nivelles ein, dessen Äbtissin sie später wurde. Die überaus intelligente Frau eignete sich eine für die damalige Zeit ungewöhnlich hohe Bildung an und war auch als Schriftstellerin und Lehrerin tätig. Besonders bemühte sie sich, der weiblichen Jugend Wissen und Fertigkeiten beizubringen. Einer Legende nach soll Gertrud durch ihr Gebet das Land von einer Mäuseplage befreit und die Ernte und damit viele Menschen vor dem Hungertod gerettet haben. Gestorben ist sie am 17.3. 659.