14. KW APRIL


AUFERSTEHUNG

Das geht doch nicht. 

Das ist unglaublich. 

Das haben wir nicht gesehen. 

Das ist nicht zu erklären. 

Das ist ein Mythos. 

Das kann nicht sein. 

Das ist nicht bewiesen.

Das schafft doch niemand.

Auferstehung.

Und wenn wir doch mal, nur einen Tag lang, nur einen einzigen Tag lang, den aber jede Woche, wenn wir dann doch mal ausgiebig das täten, was nicht geht, alles Unglaubliche ausprobierten, alles Unsichtbare sichtbar machten, alles Erklärbare ignorierten und den Mythos lebten, von dem wir so sicher sind, dass niemand es schaffen könne?

Sonntag. 

Tag der Auferstehung. 

Neue Dimensionen für das Leben. 

Für unser Leben. 

Für überraschende Wege. 

ULF GRÜNER 

Niemand weiß, wie lange werden wir noch sein,
morgen oder heute holt der Tod uns ein.

Keiner kann uns helfen, jeder stirbt allein,
und es bleibt am Ende nur ein Grab, ein Stein.

Alle unsere Namen wird der Wind verwehn,
oder ruft uns einer, dass wir fortbestehn?

Kann es sein, dass Gott uns einst vom Tod befreit
und in Freude wandelt alles Menschenleid?

Ob wir dann wie Kinder vor dem Vater stehn
und mit neuen Augen seine Wunder sehn?

Werden wir dann hören, wie die Schöpfung singt,
wie das Lied der Sterne und der Blumen klingt?
Eine neue Erde, wie soll das geschehn,
dass wir unsre Lieben einmal wiedersehn?

Oder sind das Träume, die wir uns erdacht?
Wer von uns ist jemals aus dem Tod erwacht?

Wer wälzt von dem Grabe uns den schweren Stein?
Wer kann, wenn wir tot sind, uns vom Tod befrein?

Einen sah ich sterbend in das Leben gehen,
und ihm will ich glauben, dass wir auferstehn.
 

Lothar Zenetti