Patron: Hl. Vinzenz von Paul| Patronatsfest: 27. September

In der strikten Gesellschaftsordnung des 17. Jahrhunderts gab es für Männer nur einen Weg zum sozialen Aufstieg: das Priestertum. Und so setzten die Eltern große Hoffnungen auf ihren begabten Sohn Vinzenz von Paul (1581-1660) und ermöglichten ihm mit Mühe und Not ein Theologiestudium. Mit nur 19 Jahren empfing Vinzenz die Priesterweihe – doch die erhoffte Karriere blieb aus. Er fand keine feste Anstellung, reiste umher und hatte ständig Schulden. Auf abenteuerlichen Umwegen gelangte er schließlich nach Paris, wo er auf den großen Reformer Kardinal de Berulle traf. Vinzenz erkannte seine wahre Lebensaufgabe und legte 1617 das Gelübde ab, den Bedürftigen zu dienen. Seine besondere Sorge galt der vernachlässigten Landbevölkerung, den gefolterten Galeerenhäftlingen und den ausgesetzten Straßenkindern. Um die Hilfe besser zu organisieren, rief Vinzenz eine Frauenvereinigung ins Leben, in der sich Damen der Oberschicht karitativ betätigten. Doch für die schwere Arbeit stellten die Wohlhabenden lieber junge Landmädchen als Helferinnen an. Daraus entwickelte sich Vinzenz' eigentliche Gemeinschaft: die "Töchter der christlichen Liebe", die Vinzentinerinnen. Am 27. September 1660 starb Vinzenz in Paris und wurde 1737 heiliggesprochen. Er gilt als Begründer der modernen Caritas. Heute berufen sich über 24.000 Ordensfrauen auf Vinzenz von Paul und seine Regel.