ERNTEDANK
Erntedank
Erntedankfeste gehören zu den ältesten Festen menschlicher Kulturen.
Die Geschichte von dem Ackerbauer Kain, der (nur irgendeine) Gabe von den Früchten der Erde Gott als Dankesopfer darbringt und seinem jüngeren Bruder, dem Hirten Abel, der das Beste – nämlich eine Gabe von „den Erstlingen seiner Herde“ als Dankesopfer darbringt ist ein erstes Zeugnis von Erntedankfesten in der Bibel (siehe Gen 4,1-26: Kain und Abel)
Im Judentum gibt es Schawuot, das Wochenfest, nach Beginn der Ernte (im Mai/ Juni) und Sukkot, das Laubhüttenfest, im Herbst am Ende der Lese (Ex 23,16).
In der römisch-katholischen Kirche ist ein Erntedankfest seit dem 3. Jahrhundert belegt.
Da die Ernte je nach Klimazone zu verschiedenen Zeiten eingebracht wird, gab es jedoch keinen einheitlichen Termin. In Deutschland wird ein Erntedankfest am Sonntag nach Michaelis bzw. am 1. Sonntag im Oktober gefeiert. Ursprünglich wurde Erntedank vor allem auf den Bauernhöfen zusammen mit allen Erntehelfern gefeiert. Dann auch in der Kirche (verbreitetes Brauchtum: ein mit Früchten geschmückter Erntealtar, eine Erntekrone oder auch Erntedankumzüge).
Bis in die frühe Neuzeit war der größte Teil der Bevölkerung in der Landwirtschaft tätig und musste für das tägliche Brot hart arbeiten. Die Menschen wussten, dass eine reiche Ernte, die sie über den Winter bringen würde, nicht selbstverständlich war und sie als Teil von Gottes Schöpfung verantwortungsbewusst mit ihr umgehen mussten. Mit den Erntedankfeiern brachten die Menschen nicht nur die Freude über die eingefahrene Ernte, sondern auch den Dank über Gottes Fürsorge zum Ausdruck.
Mit der Industrialisierung hat der ursprüngliche Sinn des Erntedankfestes an Bedeutung verloren. Viele Obst- und Gemüsesorten sind durch den weltweiten Handel das ganze Jahr über verfügbar. Das Wissen um den Zeitpunkt der Aussaat, Reife und Ernte ist nicht mehr jedem bekannt.
In den letzten Jahrzehnten hat jedoch ein Umdenken stattgefunden. Das Umweltbewusstsein vieler Menschen ist gestiegen und Themen wie Klimawandel, Globalisierung, Umweltverschmutzung, Massentierhaltung, Verschwendung von Lebensmitteln und gleichzeitige Hungersnöte spielen eine immer größere Rolle.
Quelle: https://gmehlert.wordpress.com/feste/ernte-dank/