WEIHNACHTEN

Weihnachten

Weihnachten und Ostern - Das Unglaublichste des Glaubens

Ein heil-loses Durcheinander – treffender Ausdruck für unsere Welt. Ja, sagt die christliche Tradition, diese Welt ist heillos. Der Mensch hat das Heil verloren. Die Konsequenz ist Schuld, die Konsequenz ist Tod. Der Mensch ist sündig und er ist sterblich. Woher kommt Hoffnung auf Erlösung?

            Es ist die Geburt Gottes, die uns rettet. Weil Gott als Mensch geboren wird und die menschliche Natur annimmt, gewinnt der Mensch sein Leben, seine Unsterblichkeit zurück. Von Weihnachten bis Ostern zeigt sich: Gott kommt mit seiner Schöpfung zum Ziel. Gott ist nicht aufzuhalten. Das göttliche Kind, Jesus, der Lebenswillen des heiligen Gottes wird sich durchsetzen. In der Jesus-Geschichte und Jesus-Person schenkt Gott das Heil zurück: Seine Geburt offenbart seine Nähe zu uns. Sein Tod ist Konsequenz seines Lebens. Und seine Auferweckung zeigt mit allergrößter Macht: Gott ist ein Gott des Lebens. Der überraschende Sieg erklärt: Die Liebe ist stärker als der Tod.

            Gregor von Nyssa z.B., ein Kirchenvater aus dem 4. Jahrhundert, sagte es ein Mal so: Damals, als Jesus geboren wurde, hat sich Gott „auf das innigste mit unserer Natur vereinigt, wurde menschlich, damit die Menschheit durch ihre Verbindung mit Gott göttlich würde.“ So wurde das ganze System der Menschheit von Grund auf geheilt. Denn, wenn Gott die menschliche Natur annimmt, dann heilt er sie auch, und zwar an ihrer Wurzel, in ihrem tiefen Sein, vollkommen.

            Was Gott angenommen hat, das hat er auch erlöst. Durch die Gottesgeburt wird der Mensch gerettet. Die Geburt Gottes, Weihnachten, ist so eine radikale Annäherung an die Welt, dass die Welt dadurch umfassend versöhnt wird. Weil Gott, der Liebe ist, Mensch wurde, kann der Mensch nun auch das werden, wozu er geschaffen ist, ein Liebender.

Howard Zinn, ein großer Historiker, meint: „Hoffnungsvoll zu sein in schlechten Zeiten, ist nicht einfach dumm oder romantisch. Es gründet vielmehr auf der Tatsache, dass die Geschichte der Menschen nicht nur eine Geschichte der Grausamkeit ist, sondern auch eine Geschichte des Mitleids, der Hingabe, des Mutes und der Güte.“ Weihnachten und Ostern haben die Geschichte jeweils so unterbrochen, dass diese Kräfte umso wirksamer wurden und unsere Hoffnung bestärkt wird.

Christina Brudereck

Der Weihnachtsbaum