Alle Weltreligionen kennen diese Idee: eine Zeit lang zu verzichten.
Auf Essen. Oder auf Dinge und Gewohnheiten, eine Zeit lang mal ohne etwas auszukommen, Liebgewordenes, Selbstverständliches.
Im Christentum wird während der Passionszeit 40 Tage vor Ostern gefastet und im Advent.
Es ist ein Ritual der Gerechtigkeit.
Weil es uns daran erinnert, dass satt zu werden, nicht selbstverständlich ist.
Dass viele hungern in dieser Welt. Unfreiwillig. Immerzu.
Viele spenden, was sie sparen in dieser Zeit, für andere, die weniger haben.
Wie es im Buch des Propheten Jesaja heißt:
„Ist nicht dies ein Fasten, wie es mir gefällt: Geht es nicht darum?
Mit Hungrigen dein Brot teilen . . . " (Jesaja
Fasten ist eine Gelegenheit, uns zu prüfen.
Abhängigkeiten aufzudecken. Süchte.
Wir fragen, wer in Wahrheit unser Gott ist.
Wer und was uns beherrscht.
Fasten ist Vorbereitung. Reinigung.
In der christlichen Passionszeit wird in Erinnerung an Jesus gefastet. Während er leidet, wird nicht gefeiert.
Wer verzichtet, denkt sich damit in seine Nähe.
Christina Brudereck