3. KW JANUAR
Neues Jahr 2025
Wieder muss ich sagen: Ich sehe mit ganz gemischten Gefühlen auf das neue Jahr. Trockenheit. Feuer. Fluten. Stürme. Hunger. Gewalt. Die Kriege und Konflikte. Die Geiseln, seit beinah 500 Tagen gefangen. Bald finden Bundestagswahlen statt. Es gibt viel Ekligsein. Hier und weltweit. Die ganze Zeit über ist unser Planet am Limit. Und viele Menschen sind es auch. Wir, mit unserem Alltag und unseren Aufgaben. Mit Gesundheit, Gemüt, Ressourcen, Kraft.
Gleichzeitig kann ich alle Jahre wieder sagen: Auch im vergangenen Jahr gab es viel Schönes. Und ich hoffe auch wieder auf Schönes. Auf inspirierende Begegnungen. Musik. Sonnenaufgänge. Feiern. Kleine Momente für mich. Mittagessen zuhause am großen Tisch in bunter Runde. Und auf meine Arbeit. Lesungen, 2Flügel-Konzerte, Gottesdienste, Schreibworkshops.
Mit das Schönste im letzten Jahr war, dass ich immer wieder erlebt habe: Ich bin mit meinen Sorgen, der Angst, mit dem, was weh tut und mit dem, was glücklich macht, nicht alleine. Diese Verbundenheit tut gut. Sie ist mir heilig. Sie zeigt sich in alter Treue und immer wieder überraschend neu. Sie wird gefeiert und findet Worte, Grüße, Gesten. Vertrauen tut gut. Auch G-ttvertrauen. In aller Verletzlichkeit ist da eine Trotzkraft, die gleichzeitig sagt: Das ist nicht alles. Es gibt noch mehr! Es gibt noch ganz andere Geschichten und Erfahrungen.
Ich wünsche uns, dass wir immer wieder Orte und Worte erleben, die uns trotzen lassen. Mut verleihen und innere Stärke. Dass wir aufstehen für Gleichwürdigkeit. Unsere Stimme einbringen in die Demokratie. Machen wir 2025 zu einem guten Jahr. Segen dazu!
Christina Brudereck